Wintersemester 2019/20

Twitter im Deutschunterricht? Vermittlungskonzepte digitaler Medienbildung

Leitung: Prof. Dr. Matthias Ballod

[D-3] betreut durch: Sarah Stumpf

empfohlen für das 5. Fachsemester

Seminarleistung: Projektarbeit (Studienleistung), E-Portfolio (Modulleistung)

Lernziele:

  • Kennenlernen didaktischer Gestaltungsmöglichkeiten einer digital geprägten Lernkultur
  • Konzeption eigener digitaler Lehr-Lernszenarien oder -produkte
  • Reflexion der Begriffe “Digitalisierung” und “Digitalität” und Implikationen für das eigene Unterrichten ziehen

Kompetenzen:

  • didaktisches Gestaltungsfeld
    • Informationen sach- und medienadäquat aufbereiten und vermitteln
    • digitale Lerninhalte erstellen, variabel und adaptiv einsetzen
    • digitale Methoden und Medien im Unterricht lernförderlich und zielorientiert einsetzen
  • Informationskompetenz
    • organisatorisch
      • Informationen recherchieren
      • Methoden des Projektmanagements einsetzen
      • Informationen und Materialien in digitalen Räumen teilen
    • kritisch
      • Informationen selektieren und bewerten
      • Apps und webbasierte Ressourcen einschätzen
      • sich unterschiedlicher Informationssysteme bedienen
    • ethisch
      • Rechtskenntnisse (Datenschutz, Datensicherheit, Urheberrecht) besitzen
      • Wechselwirkungen Technik-Gesellschaft analysieren und erklären
  • Sprachhandlungskompetenz
    • pragmatisch
      • Kommunikation der Verwaltung (Curricula, Bildungsstandards, Strategiepapiere) verstehen und verwenden
      • mit digitalen Medien und in digitalen (Kollaborations-)Räumen kommunizieren
    • fachsprachlich
      • fachübergreifende Begriffe und Konzepte transferieren
  • Mediale Kompetenz
    • technisch
      • (digitale) Medienprodukte gestalten
      • OER finden, einsetzen und entwickeln
      • Apps, digitale Medien und Endgeräte zur Zusammenarbeit im Schulkontext gebrauchen
    • analytisch
      • die eigene Persönlichkeit in sozialen Medien rollenadäquat und -bewusst darstellen
      • Medienwelten von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen
      • sensibel auf Medienthemen und Medienerlebnisse reagieren

Beschreibung:

Während Digitalisierung den Leitmedienwechsel vom Buch zum Computer beschreibt, charakterisiert Digitalität die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen. Lernprozesse sind unter diesen beiden Bedingungen grundlegenden Veränderungen unterworfen. Der Pädagogik kommt in diesem unumkehrbaren Transformationsprozess von der Buch- in die Computergesellschaft eine entscheidende Rolle zu, da ihre Praxis (z.B. die Gestaltung von Unterrichtssituationen) diese Veränderungen in besonderer Weise spiegelt. Im Seminar wurde erarbeitet, was „Kultur der Digitalität“ für Studierende – als Lehrende und (!) Lernende – bedeutet und wie sie in diesem sich vollziehenden Wandel guten Unterricht für zukünftige Schüler*innen gestalten können.

Das Seminar war Teil des Lehrexperiments L2D2 – Lernen und Lehren unter den Bedingungen der Digitalisierung und Digitalität, bei dem mehrere Hochschulen gemeinsam ein Seminarkonzept entwickelt und angeboten haben. Das bedeutet, dass die gleiche Lehrveranstaltung an verschiedenen Standorten zeitgleich stattfand. Im Sinne der Kultur der Digitalität war Teil der Veranstaltung, sich mit Dozent*innen, Student*innen und anderen Expert*innen außerhalb der MLU aktiv zu vernetzen und auszutauschen. Jede Sitzung wurde von einem anderen Standort vorbereitet und angeleitet. Im Zentrum standen dabei immer die Grundfragen:

  • Was bedeutet die Kultur der Digitalität für Lehrende und Lernende?
  • Wie kann Unterricht unter den Bedingungen der Digitalität qualitätsvoll gestaltet werden?

Die einzelnen Sitzungen des Seminars folgten dabei folgender Grundstruktur:

  1. Inputphase: Im Vorfeld zu jeder Sitzung wurden Materialien und Aufgaben online bereitgestellt. Zusätzlich bereitete der*die unterstützende*r Dozent*in einen medial verschieden ausgestalteten Input vor, z.B. Live-Vortrag oder Aufzeichnung.
  2. Vernetzung: Die Student*innen diskutierten auf Twitter unter #L2D2 und tauschten sich aus. Ziel ist das Aufgreifen und Weiterdenken von Fragestellungen, Problemen oder Feststellungen aus den Sitzungen. Die Vernetzung bot die Möglichkeit des interdisziplinären Lernens.
  3. Projektphase: In der zweiten Hälfte des Semesters starteten die Student*innen in die Projektphase. Sie entwickelten eigene Produkte, wie Lernmaterialien, Medienbildungskonzepte, Videos etc. Online fanden ein hochschulübergreifender Austausch und die Zusammenarbeit zur konzeptionellen Entwicklung statt.

Das Seminar war ein gemeinsames Lehrprojekt im Wintersemester 2019/2020 der Hochschulen FAU Erlangen-Nürnberg, Fernuniversität Hagen, Universität Hannover, Universität Göttingen, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Die Ergebnisse des Lehrexperiments wurden digital aufbereitet und stehen unter folgendem Link zur Verfügung: https://l2d2.de/.
Eine Fortsetzung ist für die kommenden Semester geplant, sodass sich Interessent*innen gerne melden können: https://l2d2.de/mitmachen/

Zugehörige Sitzungen:

L2D2

1:

Einführung in die Seminarorganisation

L2D2

2:

Selbststudium

L2D2

3:

Lehren und Lernen unter den Bedingungen der Digitalisierung und Digitalität - Eine Einführung

L2D2

4:

Bildung: Begriffe, Theorien und Philosophie

L2D2

5:

Kompetenzen und Literacies; Kompetenzmodelle

L2D2

6:

Prinzipien der Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung verstehen

L2D2

7:

Kritik an der Digitalisierung von Schule

L2D2

8:

Digitale Lehrmethoden (Fallbeispiel Video)

L2D2

9:

Querschnittsprobleme und -themen

L2D2

10:

Projektblock I

L2D2

11:

Projektblock II

L2D2

12:

Projektblock III

L2D2

14:

Abschlusssitzung: Reflexion und Evaluation

L2D2

13:

Projektblock IV