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Kritik an der Digitalisierung von Schule

Medien & Tools: Twitter

Lernziele:

  • Kennenlernen verschiedener Argumente bzgl. des Einsatzes digitaler Medien an Schulen
  • Analysieren typischer bzw. häufiger Argumente gegen den Einsatz digitaler Medien
  • Diskussion und Positionierung zum Einsatz digitaler Medien bzw. Technologien an Schulen

Kompetenzen:

  • Informationskompetenz
    • ethisch
      • Wechselwirkungen Technik-Gesellschaft analysieren und erklären
  • Sprachhandlungskompetenz
    • pragmatisch
      • mit digitalen Medien und in digitalen (Kollaborations-)Räumen kommunizieren
  • mediale Kompetenz
    • technisch
      • Apps, digitale Medien und Endgeräte zur Zusammenarbeit (im Schulkontext) gebrauchen
    • analytisch
      • Medienwelten von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen

Beschreibung:

Konzeption: Matthias Ballod & Sarah Stumpf

Die Debatte um den Einsatz ‚neuer‘ oder – wie sie heute heißen – digitaler Medien im Schulunterricht wird seit mindestens der 1970er Jahre polarisiert geführt. Hier die Enthusiasten (“Digitale Medien in der Schule machen alles besser.”), dort die Skeptiker (“Digitale Medien machen alles schlechter.”). Dabei ist zunächst eine Reihe didaktischer Entscheidungen einer adäquaten Medienwahl zwingend vorgelagert. Sofern dies erkannt und anerkannt ist, stellt sich die Frage neu. Nämlich, wann, wie und warum ist der Einsatz digitaler Medien gerechtfertigt, sinnvoll oder unumgänglich. Bloß: Das Handlungsfeld ‚Schule/Unterricht‘ ist geprägt von Urteilen (oder Vorurteilen) anderer (z.B. Schüler*innen, Eltern, Kolleg*innen). Damit die Student*innen für die Diskussionen in diesem Umfeld gut gerüstet sind, ist es von Vorteil, sowohl die Für-, als auch die Gegenargumente zu kennen. Diesem Ziel ist diese Sitzung verpflichtet. 

In Vorbereitung auf die Sitzung sollen sich die Student*innen zunächst einer der o.g. Positionen, Enthusiast*innen (PRO-Gruppe) oder Skeptiker*innen (CON-Gruppe), zuordnen. Weiterhin sollen die Student*innen den Blogbeitrag von Beat Doebeli Honegger “Mehr als 1 und 0” lesen und sich mit den dort erläuterten Argumenten bzw. Gegenargumenten zur Digitalisierung in der Schule vertraut machen. Auf Grundlage der Lektüre erhalten die Student*innen folgende Aufgabe:

  • Für PRO-Opponenten: Wählen Sie aus den 70 Einzelargumenten 3 CONTRA- und 2 PRO-Argumente aus, die Ihnen besonders plausibel, wichtig und richtig erscheinen.
  • Für CONTRA-Opponenten: Wählen Sie aus den 70 Einzelargumenten 3 PRO- und 2 CONTRA-Argumente aus, die Ihnen besonders plausibel, wichtig und richtig erscheinen.

Die Präsenzsitzung beginnt mit dem Austausch der Positionen und Argumente. In Zweier- oder Kleingruppen (je nach Gruppengröße des Seminars) stellen sich die Student*innen ihre ausgewählten Argumente wechselseitig vor und begründen ihre Auswahl. Anschließend wird sich in der Gruppe auf zwei Argumente verständigt, die für die Gesamtdiskussion als am relevantesten bzw. am überzeugendsten bewertet werden. Die beiden ausgewählten Argumente werden dann unter den Hashtags #l2d2 und #twitterlehrerzimmer mit den Teilnehmer*innen der anderen Standorte geteilt. Außerdem sind die Student*innen dazu aufgefordert, mindestens zwei weitere Tweets zu kommentieren, um so in eine virtuelle Diskussion mit den anderen Seminarteilnehmer*innen zu kommen. Die Vernetzung mit dem Twitterlehrerzimmer soll ermöglichen, dass Perspektiven aus der Schulpraxis mit in die Diskussion aufgenommen werden können.

Zum Ende des Seminars wird die Twitterdiskussion noch einmal zusammengefasst und gemeinsam von der Lehrveranstaltungsleitung und den Student*innen reflektiert: Welche neuen Impulse sind hinzugekommen? Welche Fragen sind noch offen? Weiterhin wird im Seminargespräch ermittelt, ob sich die Positionen der Student*innen im Vergleich zum Sitzungsbeginn verändert haben. Die Ergebnisse dieser internen Auswertung twittert die Lehrveranstaltungsleitung, um so eine Transparenz der Ergebnisse auch für die anderen Standorte zu ermöglichen.

Die Student*innen können im Anschluss an die Sitzung noch weitere eigene Argumente ergänzen bzw. als Vorschläge für das Wiki von Döbeli Honegger anbringen. Außerdem kann diese Phase als Ankündigung für die Projektarbeit im Seminar dienen.

Weiterführendes:

Ballod, Matthias & Stumpf, Sarah (2020, März 3). Kritik an der Digitalisierung von Schule. Sitzungsbeschreibung auf der Website von L2D2. Verfügbar unter https://l2d2.de/themen/kritik-an-der-digitalisierung-von-schule/ [04.05.2020]

Bildungslücken (2019, November 17). Digitalisierung in der Schule: Blinde Flecken, offene Fragen. Verfügbar unter https://bildungsluecken.net/985-digitalisierung-in-der-schule-blinde-flecken-offene-fragen [03.05.2020]

Döbeli Honegger, Beat (2019, Dezember 4). Argumente gegen das Digitale in der Schule. Verfügbar unter http://mehrals0und1.ch/Argumente [03.05.2020]

Krommer, Axel (2018, September 5). Wider den Mehrwert! Oder: Argumente gegen einen überflüssigen Begriff. Verfügbar unter https://axelkrommer.com/2018/09/05/wider-den-mehrwert-oder-argumente-gegen-einen-ueberfluessigen-begriff/ [03.05.2020]

Krommer, Axel (2017, Oktober 2). Lob der negativen Kritik. Verfügbar unter https://axelkrommer.com/2017/10/02/lob-der-negativen-kritik/ [03.05.2020]

 

Wintersemester 2019/20

Twitter im Deutschunterricht? Vermittlungskonzepte digitaler Medienbildung

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