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Warum /plump/ ein deutsches Wort ist, /ulpml/ aber nicht. Oder Phonologie II: Phoneme, Silben, Phonologische Prozesse

Lernziele:

  • Kennenlernen und Beschreiben der Begriffe "Phonem", “Allophon” und “Minimalpaar”
  • Beschreiben der Silbenstruktur des Deutschen und Erklärung der Sonoritätshierarchie des Deutschen
  • Benennen und beispielhaftes Erläutern der phonologischen Prozesse (Auslautverhärtung, Assimilation, Epenthese, Elision)
  • Definieren des Begriffs “Phonologische Bewusstheit” und Analysieren von Übungsaufgaben zur phonologischen Bewusstheit hinsichtlich ihres Schwierigkeitsgrades
  • selbständiges Erstellen von Single-Choice-Fragen zu den Themen  “Zweitspracherwerb”, “Phonetik”, “Suprasegmentalia”

Kompetenzen:

  • Didaktisches Gestaltungsfeld
    • Informationen sach- und medienadäquat aufbereiten und vermitteln
    • digitale Werkzeuge und Methoden zur Lernstandsidentifikation nutzen
    • LMS verwenden und gestalten
  • Informationskompetenz
    • organisatorisch
      • Informationen recherchieren
      • Wissen systematisch organisieren
    • kritisch
      • Informationen selektieren und bewerten
  • Sprachhandlungskompetenz
    • sprachdidaktisch
      • Operatoren zielführend einsetzen
  • Mediale Kompetenz
    • technisch
      • Medienprodukte gestalten

Beschreibung:

Zu Beginn werden die Teilnehmer*innen aufgefordert, sich die Themen und Inhalte der bisherigen Seminarsitzungen zu wiederholen, um eine Grundlage für die anschließende Fragenerstellung zu schaffen. Die Seminarleitung vermittelt den Student*innen anschließend die Methodik des Fragenerstellens anhand von Single-Choice-Fragen mit Hilfe eines Fragenpools in ILIAS. Danach erhalten die Student*innen 15 Minuten Zeit, um in Kleingruppen (zu je drei bis vier Personen) mindestens zwei Fragen im ILIAS-Fragenpool selbstständig zu erstellen. Die Grundlage hierfür bilden die vergangenen Seminarthemen (Zweitspracherwerbs-Hypothesen, Phonetik und suprasegmentale Phonologie). 

Dieses Prinzip wird in den künftigen Seminarsitzungen fortgesetzt, wobei die Fragenerstellung als Gruppenleistung gefordert wird. Falls ein*e Student*in in einer Sitzung nicht anwesend sein kann, wird somit sichergestellt, dass die notwendigen Fragen trotzdem für die Seminargruppe vorliegen.

Die Student*innen erhalten außerdem einen Leitfaden zur Erstellung von Fragen im Antwort-Wahl-Format, der auf der methodisch-technischen Einführung zur Erstellung von Lernfragen der zweiten Sitzung basiert. Weiterhin wird durch den bzw. die Dozent*in die didaktische Funktion der Quiz-Didaktik hervorgehoben: Die Student*innen setzen sich durch das selbstständige Erstellen von Fragen bereits intensiv mit den Gegenständen des Seminars auseinander und vertiefen ihre Kenntnisse bereits seminarbegleitend. Der Lernprozess findet somit sukzessiv in Vorbereitung auf die Modulklausur statt, wobei die Student*innen jede Woche die selbst erstellten Lernfragen analysieren und in Form von Peer-Feedback Rückmeldung zur Gestaltung der Fragen in der Präsenzsitzung geben.

Im Anschluss an die Fragenerstellung findet durch die Referent*innen der Seminarsitzung eine Präsentation zum Sitzungsthema „Phonologie II“ mit folgenden Schwerpunkten statt:

  • Phonem, Allophon, Minimalpaare
  • Silben und Silbenstruktur
  • Phonologische Prozesse
  • Übungen zu den Gegenständen des Referats

Im nächsten Seminarteil folgen weitere Übungsaufgaben, welche zunächst in Einzelarbeit gelöst und anschließend im Plenum gemeinsam besprochen und ausgewertet werden. Es sollen beispielsweise Wörter in ihre Silben zerlegt und jeweils der Onset, der Nukleus und die Koda bestimmt oder verschiedenen Wörtern die jeweiligen phonologischen Prozesse zugeordnet werden. Die inhaltlichen Grundlagen zum Aufbau von Silben dienen dabei der Aneignung von Wissen zur strukturellen Nutzung von Silben für die Förderung des Schriftspracherwerbs im Zweitsprachunterricht. 

Im Anschluss verweist die Seminarleitung noch auf den Titel der heutigen Sitzung „Warum /plump/ ein deutsches Wort ist, /ulpml/ aber nicht.“ Gemeinsam wird im Seminargespräch versucht, auf Grundlage der bisher vermittelten Kenntnisse zur Silbenstruktur und den phonologischen Prozessen eine Antwort auf diese Frage zu finden, wobei die Seminarleitung auf die im Referat vorgestellte Sonoritätshierarchie verweist, die zur Analyse der Silbenstruktur des Deutschen herangezogen werden kann.

In Vorbereitung auf die folgende Sitzung erhalten die Student*innen die Aufgabe, den Begriff “phonologische Bewusstheit” zu recherchieren und verschiedene Definitionsmöglichkeiten herauszuarbeiten.

Weiterführendes:

  • Busch, Albert & Stenschke, Oliver (2018). Germanistische     Linguistik. Eine Einführung (4., akt. Aufl., S. 51-59). Tübingen: Narr Francke Attempto.
  • Hahnemann, Suzan & Philippi, Jule (2013). Deutsche Sprache spielend lernen. Sprach- und Schreibunterricht in Grundschule und Kita (S. 27-39). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Hirschfeld, Ursula & Reinke, Kerstin (2018). Phonetik im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Orthografie und Phonetik (2., neu bearb. Aufl.). Berlin: Erich Schmidt Verlag.
  • Ossner, Jakob & Zinsmeister, Heike (Hrsg.). (2014). Sprachwissenschaft für das Lehramt (S. 135-139). Paderborn: Ferdinand Schöningh.
  • Pittner, Karin (2016). Einführung in die germanistische Linguistik (S.18-25). Darmstadt: WBG.
  • Schnitzler, Carola D. (2008). Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb. Stuttgart/ New York: Georg Thieme Verlag.
  • Wiese, Richard (2011). Phonetik und Phonologie. Paderborn: Wilhelm Fink.
Wintersemester 2019/20

Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule

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