Wintersemester 2019/20
Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule
Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule
Die Sitzung befasst sich zunächst mit der Unterscheidung der Erwerbssituationen Deutsch als Muttersprache (DaM), Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Zunächst wird das Wissen der Student*innen aus dem vorbereitenden Leseauftrag überprüft, indem für die o.g. Begriffe geeignete Definitionen erarbeitet werden. Hierzu wurden im Vorfeld der Sitzung von der Lehrveranstaltungsleitung Karten mit den Begriffen DaM, DaF und DaZ sowie den spezifischen Merkmalsausprägungen (gesteuert, ungesteuert, …) vorbereitet, die von den Student*innen selbständig zugeordnet werden sollen.
Die Karten werden für alle sichtbar am Whiteboard fixiert. Dann erhalten jeweils zwei Student*innen eine Karte mit einem Merkmal und analysieren, zu welcher Erwebssituation (DaM, DaF, DaZ) das jeweilige Merkmal gehören könnte. Im Seminargespräch mit allen Teilnehmer*innen werden diese Überlegungen geteilt, diskutiert und schließlich wird das Merkmal der passenden Erwerbssituation zugeordnet. Zu weiteren Vertiefung wird anhand der Diskussion von drei Spracherwerbsbiographien die Abgrenzung der einzelnen Erwerbssituationen beispielhaft gefestigt.
Im zweiten Abschnitt der Sitzung lernen die Student*innen verschiedene Zweitspracherwerbshypothesen (Kontrastiv- und Interlanguagehypothese) kennen. In Form eines Gruppenpuzzles werden die Hypothesen von den Student*innen erarbeitet, hierfür stehen drei unterschiedliche Textausschnitte (Aguado & Rohmann, 2009; Boeckmann, 2019; Jeuk, 2015) zur Verfügung. In der ersten Phase erarbeiten die Student*innen zunächst eine Hypothese und tauschen sich in der zweiten Phase mit den Personen aus, die die gleiche Hypothese bearbeitet haben, um ihre Ergebnisse zu vergleichen und ggf. zu vervollständigen. In der dritten Phase tauschen sich schließlich Student*innen unterschiedlicher Hypothesen aus und erklären sich gegenseitig die Hauptaussagen ihrer Hypothese. Zur Ergebnissicherung werden die Grundgedanken der einzelnen Gruppen im Plenum noch einmal zusammengetragen und in diesem Zuge auch mögliche Kritikpunkte und didaktische Konsequenzen mit berücksichtigt.
Im dritten Abschnitt der Seminarsitzung findet eine methodische-technische Einführung zur Erstellung von Lernfragen in ILIAS statt. Anhand verschiedener Beispielfragen und -antworten erhalten die Student*innen einen ersten Einblick in die Arbeit mit ILIAS.
Im Fokus steht die Erläuterung der Methodik der Quizdidaktik, nach deren Prinzip die Student*innen im 14-täglichen Rhythmus in Kleingruppen mindestens zwei Lernfragen zu den jeweiligen Seminarthemen erstellen. In der darauffolgenden Sitzung werden diese Fragen gemeinsam reflektiert und ggf. noch einmal überarbeitet, sodass die Qualitätssicherung der Fragen sichergestellt werden kann. Im laufenden Semester dienen diese Fragen den Student*innen zur selbstständigen Vertiefung der Seminarinhalte und zur Vorbereitung auf die abschließende Modulprüfung (E-Klausur). Die technische Umsetzung erfolgt über die Erstellung von Fragenpools in ILIAS. Zudem steht den Student*innen eine virtuelle Arbeitsgruppe für die Fragenerstellung in ILIAS zur Verfügung. Aus den verschiedenen Fragenpools werden schließlich einzelne Selbsttests oder vorbereitende Probeklausuren erstellt.
Die Texte wurden unter der Creative Commons Lizenz cc-by-sa-4.0 veröffentlicht. © 2022 [D-3] Deutsch Didaktik Digital
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