Wintersemester 2019/20
Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule
Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule
Zu Beginn der Sitzung wird das Wissen zur Kontrastivhypothese (Fries, 1947 und Lado, 1957) und Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) in Form eines Dozent*innenvortrags wiederholt und durch eine Übung gefestigt: anhand einer Karikatur sowie eines Lernertextes wird in Gruppen analysiert, welche Merkmale der Hypothesen wiedererkannt werden können und welche Erklärungsansätze sich daraus ergeben.
Der Hauptteil der Sitzung beschäftigt sich mit dem linguistischen Teilgebiet der Phonetik.
Als Einstieg werden den Student*innen verschiedene Zungenbrecher (z.B. “Sechzig tschechische Chefchemiker scheuchen keusche chinesische Mönche in seichte Löschteiche”) vorgegeben. Diese sollen sie laut artikulieren und im Anschluss daran im Seminargespräch die Schwierigkeiten bei der Umsetzung benennen. Dabei geht es vor allem darum herauszustellen, warum es sich bei diesen Sätzen um Zungenbrecher handelt. Daraufhin knüpft der bzw. die Seminarleiter*in fragengeleitet an diese Diskussion an: Warum ist eine gute Aussprache wichtig? Wie eignet man sich in der Fremdsprache eine gute Aussprache an? Welche Schwierigkeiten können dabei auftreten? Diese Fragen sollen die Student*innen in Partnerarbeit gemeinsam diskutieren.
Im nächsten Teil präsentiert die Referatsgruppe der heutigen Sitzung ihren Beitrag zum Thema “Phonetik” mit folgenden Teilbereichen:
Der bzw. die Dozent*in knüpft anwendungsorientiert an diese Präsentation an und verdeutlicht die distinktiven Merkmale, die zur Beschreibung der Vokale und Konsonanten dienen, indem sie zur gemeinsamen Artikulation verschiedener Laute auffordert. So wird beispielsweise die Höhe der Zunge erfühlt, indem die Mundwinkel mit beiden Fingern fixiert werden und die Vokalfolge a – e – i gesprochen wird (z.B. Lage – legen – liegen). Durch das eigenständige Erproben solcher phonetischen Verdeutlichungsstrategien werden die Student*innen für mögliche Schwierigkeiten in Bezug auf die Phonetik des Deutschen beim Zweitsprachlernen sensibilisiert.
Anschließend festigen die Student*innen das zuvor erworbene Wissen anhand eines Arbeitsblattes in freier Wahl der Sozialform (Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit) und bearbeiten Aufgaben zur Entschlüsselung von Wörtern im IPA und zur Auswahl des geeigneten Transkriptionszeichens sowie zur Klassifikation und Einordnung verschiedener Vokale und Konsonanten.
Die Texte wurden unter der Creative Commons Lizenz cc-by-sa-4.0 veröffentlicht. © 2022 [D-3] Deutsch Didaktik Digital
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