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Fischers Fritz fischt frische Fische und andere Zungenbrecher. Oder Phonetik: Vokale, Konsonanten, Internationales Phonetisches Alphabet

Lernziele:

  • Beschreiben der distinktiven Merkmale von Vokalen und Konsonanten des Deutschen
  • fachgerechtes Anwenden des Internationalen Phonetischen Alphabets (IPA)
  • Benennen der phonetischen Besonderheiten der deutschen Sprache

Kompetenzen:

  • Didaktisches Gestaltungsfeld
    • Informationen sach- und medienadäquat aufbereiten und vermitteln
  • Informationskompetenz
    • organisatorisch
      • Informationen recherchieren
      • Wissen systematisch organisieren
    • kritisch
      • Informationen selektieren und bewerten
  • Sprachhandlungskompetenz
    • sprachdidaktisch
      • Operatoren zielführend einsetzen
    • fachsprachlich
      • Fachsprache verstehen und verwenden
    • pragmatisch
      • sprachbewusst agieren

Beschreibung:

Zu Beginn der Sitzung wird das Wissen zur Kontrastivhypothese (Fries, 1947 und Lado, 1957) und Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) in Form eines Dozent*innenvortrags wiederholt und durch eine Übung gefestigt: anhand einer Karikatur sowie eines Lernertextes wird in Gruppen analysiert, welche Merkmale der Hypothesen wiedererkannt werden können und welche Erklärungsansätze sich daraus ergeben. 
Der Hauptteil der Sitzung beschäftigt sich mit dem linguistischen Teilgebiet der Phonetik.

Als Einstieg werden den Student*innen verschiedene Zungenbrecher (z.B. “Sechzig tschechische Chefchemiker scheuchen keusche chinesische Mönche in seichte Löschteiche”) vorgegeben. Diese sollen sie laut artikulieren und im Anschluss daran im Seminargespräch die Schwierigkeiten bei der Umsetzung benennen. Dabei geht es vor allem darum herauszustellen, warum es sich bei diesen Sätzen um Zungenbrecher handelt. Daraufhin knüpft der bzw. die Seminarleiter*in fragengeleitet an diese Diskussion an: Warum ist eine gute Aussprache wichtig? Wie eignet man sich in der Fremdsprache eine gute Aussprache an? Welche Schwierigkeiten können dabei auftreten? Diese Fragen sollen die Student*innen in Partnerarbeit gemeinsam diskutieren.

Im nächsten Teil präsentiert die Referatsgruppe der heutigen Sitzung ihren Beitrag zum Thema “Phonetik” mit folgenden Teilbereichen:

  • Abgrenzung von Phonetik und Phonologie
  • Artikulationsorgane 
  • Internationales Phonetisches Alphabet (IPA) – besondere Zeichen
  • Klassifikation von Lauten
    • Vokale: distinktive Merkmale
    • Konsonanten: distinktive Merkmale

Der bzw. die Dozent*in knüpft anwendungsorientiert an diese Präsentation an und verdeutlicht die distinktiven Merkmale, die zur Beschreibung der Vokale und Konsonanten dienen, indem sie zur gemeinsamen Artikulation verschiedener Laute auffordert. So wird beispielsweise die Höhe der Zunge erfühlt, indem die Mundwinkel mit beiden Fingern fixiert werden und die Vokalfolge a – e – i gesprochen wird (z.B. Lage – legen – liegen). Durch das eigenständige Erproben solcher phonetischen Verdeutlichungsstrategien werden die Student*innen für mögliche Schwierigkeiten in Bezug auf die Phonetik des Deutschen beim Zweitsprachlernen sensibilisiert.

Anschließend festigen die Student*innen das zuvor erworbene Wissen anhand eines Arbeitsblattes in freier Wahl der Sozialform (Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit) und bearbeiten Aufgaben zur Entschlüsselung von Wörtern im IPA und zur Auswahl des geeigneten Transkriptionszeichens sowie zur Klassifikation und Einordnung verschiedener Vokale und Konsonanten.

Weiterführendes:

  • Hahnemann, Suzan & Philippi, Jule (2013). Deutsche Sprache spielend lernen. Sprach- und Schreibunterricht in Grundschule und Kita (S. 15-27). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • International Phonetic Association. Verfügbar unter
    https://www.internationalphoneticassociation.org [01.04.2020].
  • Hirschfeld, Ursula & Reinke, Kerstin (2016). Phonetik im Fach Deutsch als     Fremd- und Zweitsprache (S. 66-73). Berlin: Erich Schmidt Verlag.
  • Kessel, Katja & Reimann, Sandra (2017). Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache (5., überarb. und erw. Aufl., S. 208-214). Tübingen: Narr Francke Attempto.
  • Lado, Robert (1957). Linguistics across cultures. Applied linguistics for language teachers. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press.
  • Pittner, Karin (2016). Einführung in die germanistische Linguistik (S.19-25). Darmstadt: WBG.
  • Selinker, Larry (1972). Interlanguage. International Review of Applied Linguistics in Language Teaching, (10), S. 209–231.
  • Wiese, Richard (2011). Phonetik und Phonologie (S. 26-40). Paderborn: Wilhelm Fink.
Wintersemester 2019/20

Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule

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