Rückblick: Projektwoche am NsG

Nahaufnahme von eine Smartphone mit verschiedenen Apps.
(Bildquelle: Pixabay. Lizenz: Pixabay Lizenz)

Soziale Netzwerke sind ein fester Bestandteil der Alltagswelt von Schülerinnen und Schülern. Die Trennung von analoger und digitaler Welt ist dabei zunehmend als formale Trennung zu betrachten; so nutzen bspw. 91% der Kinder und Jugendlichen täglich das Internet und Angebote wie YouTube, Instagram oder Snapchat erfreuen sich großer Beliebtheit (JIM-Studie 2018).  Dennoch spielt das Thema in der Schule eine eher untergeordnete Rolle.  Im Rahmen des Seminars Social Media im Deutschunterricht haben sich daher Studierende der Fachdidaktik Deutsch der Thematik angenommen. Im Fokus stand die Frage, wie der Deutschunterricht Schüler*innen auf einen kompetenten Umgang mit sozialen Netzwerken vorbereiten kann. Betreut und unterstützt wurde die Veranstaltung auch durch [D-3]. In diesem Blogbeitrag möchten wir die Ergebnisse der Studierenden kurz vorstellen.

Von der Theorie zur Umsetzung

Im Seminar hatten die Student*innen zunächst die Möglichkeit sich auf theoretischer Ebene mit dem Themenfeld ‚Social Media‘ auseinanderzusetzen, eigene Erfahrungen auszutauschen und zu reflektieren. Die Kernaufgabe war jedoch, die Konzeption und Umsetzung der Projektwoche. In Kleingruppen konnten eigene thematische Schwerpunkte gesetzt werden, um den Schüler*innen der achten Jahrgangsstufe neue und produktive Blickwinkel auf das Thema ‚Social Media‘ zu ermöglichen. Insgesamt waren fünf Projekt-Teams beteiligt:

  • #howtoinstagram: Das NsG geht online
  • Fake News
  • Traumjob Influencer
  • #Hatespeech
  • Influencaaaa: Selbstdarstellung feat. Identität

Im Fokus aller Projektgruppen stand die reflektierte Auseinandersetzung mit den eigenen Mediennutzungsgewohnheiten. Dabei war für die Student*innen auch klar, dass eine belehrende oder bewahrende Herangehensweise vermieden werden sollte. Stattdessen wollten sie den Schüler*innen einen Raum für die eigenen Erlebnisse und Sichtweisen mit sozialen Netzwerken bieten.

In der Woche vom 28. Januar bis 01. Februar erfolgte die Umsetzung der Projektwoche am Neuen städtischen Gymnasium (NsG) in Halle. Insgesamt nahmen ca. 80 Schülerinnen und Schüler teil und wurden von den Student*innen des Seminars betreut.

(Bildquelle: „Eindrücke aus dem Seminar“ von [D-3]. Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Die Projektwoche

Die Aufregung am ersten Projekttag war bei allen spürbar. Jetzt würde sich zeigen, wie die Ideen bei den Schüler*innen ankommen würden und ob die Planung der letzten Wochen aufgeht. Für viele der Student*innen bedeutete die Projektwoche mit insgesamt 20 Unterrichtseinheiten die erste umfängliche Praxiserfahrung in der Schule. Doch die Feedbackrunde am Ende des Tages machte deutlich, dass bei niemandem Grund zur Sorge bestand. In den Projektgruppen herrschte ein interessiertes und aufgeschlossenes Arbeitsklima, ideale Voraussetzungen für die nachfolgenden Tage.

Da sich alle Gruppen vorgenommen hatten, am Ende der Woche ein Produkt, das die Arbeit der Projektwoche zusammenfasst, vorzustellen, gab es für alle Beteiligten viel zu tun. In #howtoinstagram entstand eine Redaktion aus Schüler*innen, die den Alltag im NsG dokumentierten und über die Projektwoche berichteten. Auch die Arbeit mit selbstgedrehten Videos erfreute sich großer Beliebtheit. Die Projektgruppe Fake News produzierte eigene Nachrichtensendungen, bei denen die Zuschauer*innen aufgefordert waren, herauszufinden, ob die präsentierten Inhalte korrekt oder erfunden sind.

Für das Thema Identität wählte die Projektgruppe Influencaaa einen künstlerischen Zugang und stellte mit den Jugendlichen Masken her. Der Besuch der Instagrammerin Oumi ermöglichte zudem einen Blick hinter die Fassade der Plattform. Sie stand den Schüler*innen Rede und Antwort zu allen Fragen rund um das Dasein von Influencer*innen. Dieser vermeintliche Traumberuf vieler Jugendlicher  stand im Mittelpunkt einer weiteren Projektgruppe. Hier durften sich die Schüler*innen darin ausprobieren, sich selbst als Influencer*in darzustellen. Am Ende der Woche war für alle klar, wie viel Aufwand in der Produktion selbst vermeintlich einfacher und kurzer Videoclips steckt.

Strategien zum Umgang mit Hasskommentaren waren das Thema der Erklärvideos der Projektgruppe #hatespeech. Hier lag der Fokus zum einen auf der Entstehung von Hatespeech und zum anderen auf hilfreichen Vorgehensweisen, um mit diesem Problem in sozialen Netzwerken umzugehen.

Am Freitag hatten alle Schüler*innen die Möglichkeit, die Ergebnisse der anderen Projektgruppen in Augenschein zu nehmen. In Form eines Galeriegangs wurden die Arbeiten der Jugendlichen präsentiert. Auch interessierte Lehrkräfte und Eltern waren eingeladen.

(Bildquelle: “Präsentationstag” von [D-3]. Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Fazit

Die Abschlussreflexion im Seminar zeigte deutlich, dass das Konzept des Projektseminars bei den Student*innen sehr gut ankam. Wenngleich der Arbeitsaufwand sehr hoch war, schätzen alle Teilnehmenden die gewonnene Praxiserfahrung sehr. Auch das Feedback der Schüler*innen und Lehrkräfte des NsG fiel insgesamt positiv aus, sodass wir uns bereits auf weitere Kooperationen freuen dürfen.

Auch das Team von [D-3] möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei allen Beteiligten bedanken: bei den Student*innen des Seminars, die durch ihr hohes Engagement diese erfolgreiche Projektwoche ermöglicht haben sowie den engagierten Lehrkräften des NsG, die bei Problemen – ob technischer oder pädagogischer Natur- stets unterstützend zur Seite standen.

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