Wintersemester 2019/20
Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule
Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule
Die Sitzung beginnt mit der gemeinsamen Auswertung der erstellten Lernfragen. Die Student*innen geben Rückmeldung zu ihrem Eindruck, den sie bei der Beschäftigung mit den Fragen gewonnen haben und inhaltliche sowie formale Unreinheiten werden korrigiert.
Anschließend wird die Frage, ob der Einsatz einer Anlauttabelle oder eines Silbenbogens für den Unterricht mit DaZ-Lernenden geeignet ist, nochmals wiederholend aufgegriffen. Der bzw. die Dozent*in zeigt ergänzend die Verwendung einer internationalen Anlauttabelle oder die Nutzung von Lautgebärden zur Unterstützung des Schriftspracherwerbs auf.
Als Einstieg in das Thema der Morphologie wird ein Auszug aus der Geschichte “Der Sprachabschneider” von Hans-Joachim Schädlich (1993) vorgelesen, da hier einerseits die Wichtigkeit und zugleich die Schwierigkeit des Gebrauchs von Präpositionen und Artikeln im Deutschen anschaulich dargestellt wird.
In der nächsten Phase der Sitzung werden einige morphologische Grundlagen von einer studentischen Referatsgruppe vorgestellt. Dabei wird inhaltlich u.a. auf die Punkte der Genuszuweisung und einiger Genusregeln (z.B. die Verwendung des Maskulinum für Automarken), auf die Herausforderung, die Präpositionen mit sich bringen (z.B. Wechselpräpositionen) sowie auf die Kasusforderung einiger Präpositionen eingegangen. Im Anschluss daran werden durch praktische Anwendungsbeispiele verschiedene Beispiele für Memotechniken vorgestellt (z.B. Farbcodierung, Locitechnik, Merkverse, Geschichtentechnik).
Um die Schwierigkeiten des Gebrauchs von Präpositionen und der damit einhergehenden Notwendigkeit einer gut strukturierten Anleitung der Lernenden noch einmal zu verdeutlichen, werden die Student*innen dazu aufgefordert, in Kleingruppen ein Erklärungsmodell (mündlich, pantomimisch oder grafisch) für die Präpositionen “in, aus, zu, bei, von” zu entwickeln und anschließend im Plenum vorzustellen.
Den Abschluss der Sitzung bildet eine Reflexion über einige Beispiele aus dem sogenannten “Kiezdeutsch” (z.B. Ey, lassma Kino gehen), bei denen den Student*innen auffällt, dass viele funktionale Elemente verkürzt werden oder entfallen und insbesondere Auslassungen von Artikeln auftreten.
Zur Vorbereitung auf die kommende Sitzung erhalten die Student*innen den Auftrag, sich mithilfe des Textes von Katrin Lindner (2014) über morphologische Sprachtypologien zu informieren und gegebenenfalls Unklarheiten zu notieren.
Die Texte wurden unter der Creative Commons Lizenz cc-by-sa-4.0 veröffentlicht. © 2022 [D-3] Deutsch Didaktik Digital
Die Texte wurden unter der Creative Commons Lizenz cc-by-sa-4.0 veröffentlicht. © 2020 [D-3] Deutsch Didaktik Digital