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Ich habt mit meinen Barbie bespielt. Oder Syntax: Sprachstandsdiagnose, Profilanalyse, Satzklammer

Lernziele:

  • Beschreiben der Entwicklungsstufen des Spracherwerbs bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache
  • Beschreiben und Anwenden des topologischen Feldermodells und der Wortstellungsmuster im Deutschen
  • Beschreiben und Anwenden der Profilanalyse als Diagnoseinstrument zur Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung sowie Zuordnung von Lerneräußerungen zu den jeweiligen Profilstufen

Kompetenzen:

  • Didaktisches Gestaltungsfeld
    • Informationen sach- und medienadäquat aufbereiten und vermitteln
  • Informationskompetenz
    • organisatorisch
      • Informationen recherchieren
      • Wissen systematisch organisieren
    • kritisch
      • Informationen selektieren und bewerten
  • Sprachhandlungskompetenz
    • sprachdidaktisch
      • Operatoren zielführend einsetzen
    • fachsprachlich
      • Fachsprache verstehen und verwenden
    • pragmatisch
      • sprachbewusst agieren

Beschreibung:

Die Seminarleitung eröffnet die Sitzung und kündigt an, einige der bereits von den Student*innen erstellten Fragen bis zur kommenden Woche in einem Probetest anzulegen, sodass die Student*innen ihren aktuellen Lern- bzw. Wissensstand prüfen und ermitteln können. Die digitale Fragenerstellung dient den Student*innen zur Vorbereitung auf ihre Modulprüfung (E-Klausur), da sie sich durch die selbstständige Fragenerstellung fortwährend mit den Sitzungsinhalten auseinandersetzen.

Anschließend wird im Rahmen einer Übung ein Beispieltext eines Kindes vorgestellt, wobei die Student*innen die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes einschätzen und erläutern sollen, welche Kriterien sie zu dieser Einschätzung geführt haben. Es wird verdeutlicht, dass sich sprachliche Fähigkeiten nur indirekt messen lassen und stets von beobachtbaren Phänomene auf zugrunde liegende allgemeine Kompetenzen geschlossen wird. Dennoch können Sprachstandserhebungen ermitteln, ob sich der jeweilige Lernende bei seiner Sprachentwicklung in einem für ihn üblichen Rahmen bewegt.

Im Zuge eines Referats stellen die Student*innen anschließend einige syntaktische Grundlagen vor, die für die Sprachstandserhebung relevant sind: 

  • Spracherwerb bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache
  • Topologisches Feldermodell und Wortstellungsmuster als Grundlage der Profilanalyse
  • Profilanalyse nach Grießhaber als Diagnoseinstrument

Zur Festigung der Wortstellung im Deutschen wird den Student*innen im Anschluss an das Referat die Aufgabe erteilt, verschiedene Beispielsätze in das topologische Feldermodell einzuordnen. Es wird deutlich, dass die Satzgliedstellung im Deutschen sehr flexibel ist und die Satzklammer ein Spezifikum der deutschen Sprache darstellt, das Lernende vor Herausforderungen stellen kann.

Um auch die Grundlagen der Profilanalyse praktisch anzuwenden, werden die einzelnen Profilstufen von der Seminarleitung nochmals erläutert und anhand von Beispielen veranschaulicht. Im Anschluss daran werden verschiedene Lerneräußerungen verteiltm die von den Student*innen jeweils einer der Profilstufen zugeordnet werden sollen. Obwohl der Erwerb von Deutsch als Zweitsprache nur durch wenige stabile Regelmäßigkeiten gekennzeichnet ist, werden die grundlegenden Stellungsregeln der finiten und infiniten Verbteile in fester Reihenfolge erworben und stellen somit eine Grundlage für Sprachstandsfeststellungen dar.

Abschließend stellt die Seminarleitung noch eine Auswahl von Syntax-Übungen aus dem DaZ-Bereich vor, die von der Seminargruppe diskutiert werden.

Weiterführendes:

  • Grießhaber, Wilhelm (2012). Zweitsprachenerwerbsprozesse als Grundlage der     Zweitsprachförderung. In: Ahrenholz, Bernt (Hrsg.), Voraussetzungen und Konzepte für die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (S. 31-48). Stuttgart: Fillibach bei Klett.
  • Grießhaber, Wilhelm (2013). Die Profilanalyse für Deutsch als Diagnoseinstrument zur Sprachförderung. Verfügbar unter https://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/griesshaber_profilanalyse_deutsch.pdf (02.04.2020)
  • Pittner, Karin (2013). Einführung in die germanistische Linguistik (S. 96-99).     Darmstadt: WBG.
  • Rösch, Heidi (2011). Deutsch als Zweit- und Fremdsprache. Berlin: Akademie Verlag.
  • Schulz, Petra, Grimm, Angela, Schwarze, Rabea & Wojtecka, Magdalena (2017). Spracherwerb bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache: Chancen und Herausforderungen. In: Hartmann, Ulrike, Hasselhorn, Marcus & Gold, Andreas (Hrsg.), Entwicklungsverläufe verstehen – Kinder mit Bildungsrisiken wirksam fördern. Forschungsergebnisse des Frankfurter IDeA-Zentrums (S. 190-196).     Stuttgart: W. Kohlhammer.
  • Tracy,     Rosemarie (2012). Linguistische Grundlagen der Sprachförderung:     Wieviel Theorie braucht (und verlangt) die Praxis? In: Ahrenholz, Bernt (Hrsg.), Voraussetzungen und Konzepte für die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (S. 17-28). Stuttgart: Fillibach bei Klett.
  • Wöllstein, Angelika (Hrsg.). (2016). DUDEN. Die Grammatik. Unentbehrlich für     richtiges Deutsch (9., überarb. Aufl., S. 871-905). Mannheim/ Zürich: Dudenverlag.
Wintersemester 2019/20

Linguistische Grundlagen für Deutsch als Zweitsprache im Lehramt Grundschule

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