H5P trifft [D-3]: Ein Rückblick auf den Tag der Medienkompetenz

Interaktive Lerninhalte spielerisch gestalten mit H5P ​

Anlässlich des 5. Tag der Medienkompetenz Sachsen-Anhalt haben wir einen Online-Workshop zum spielerischen Einsatz und zur Gestaltung von interaktiven Lerninhalten mit H5P angeboten. Der Workshop fand in Zusammenarbeit mit dem Seminar „Lernen spielerisch gestalten. Projektseminar zum Game Based Learning in Schule und Hochschule“ statt, in dem die Student*innen im Verlaufe des Semesters spielerische Lehr-Lern-Produkte z.B. mit H5P entwickeln sollen. Aus diesem Grund wurde der Hands-On-Workshop gerahmt von Gestaltungsmodellen wie dem „Instructional Design“, mit denen sich die Teilnehmer*innen in einer niederschwelligen und produktiven Form mit H5P vertraut machen konnten.


Konzept und Aufzeichnung

Ein komplexes Gestaltungsprogramm wie H5P in einem kurzen Workshop vorzustellen, ist eine große Herausforderung. Da bereits zahlreiche großartige Webinare zur Gestaltung der unterschiedlichen H5P-Lerninhalte (siehe z.B. die Reihe H5P-Inhaltstypen unter der Lupe) existieren, war uns in der Gestaltung des Online-Workshops eine methodische und thematisch Rahmung sowie ein starker Einbezug der Teilnehmer*innen wichtig. Die drei Teile des Workshops wurden aufgezeichnet und geben einen Eindruck vom Konzept und der Struktur.

Aufzeichnung der Intro zu H5P und Instructional Design, Workshop Gruppe 2 (Dirk Kuntze) und Präsentation der Ergebnisse & Diskussion

Der Workshop war in drei Teile strukturiert. Eine kurze Einführung in die Entstehungsgeschichte von H5P sowie ein methodischer Input zu Instructional Design als Gestaltungsprinzip für interaktive und spielerische Lerninhalte. Der zweite Teil des Workshops macht jedoch den Kern des Angebots aus, in dem, aufgeteilt in drei Gruppen, unterschiedliche H5P-Inhaltstypen mit Blick auf ihre spielerischen Gestaltungspotentiale untersucht wurden. Im dritten Teil wurden diese Erfahrungen und die dabei entstandenen Produkte miteinander geteilt und das Potenzial von H5P mit Hinblick auf den Einsatz im Deutschunterricht diskutiert.

Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten

Die Themen aus den drei unterschiedlichen Gruppen geben einen guten Einblick in das breite Spektrum der Möglichkeiten, mit H5P spielerische und interaktive Lerninhalte zu gestalten. Für die Aufteilung der Gruppen hatten wir uns auf drei unterschiedliche Komplexitätsgrade geeinigt, denen sich die Teilnehmer*innen im Vorfeld zuordnen konnten: In Gruppe 1 hatte Marie Güntzel eine Reihe von Mini-Spielen präsentiert, die sich mit H5P schnell realisieren lassen. Gruppe 2 wurde von Dirk Kuntze zu den Möglichkeiten des Inhaltstyps „Interactive Video“ durchgeführt. Gruppe 3 verschaffte sich, unter der Anleitung von Benjamin Eugster, einen Überblick über die adaptiven Möglichkeiten mit dem „Branching Scenario“. Im Folgenden haben wir die Beispiele gesammelt, die im Rahmen des Workshops zur Demonstration verwendet wurden:

Gruppe 1: Mini-Spiele

Zwei Beispiele aus der ersten Workshop-Gruppe sind als Link hinter den beiden Bildern hinterlegt.

Gruppe 2: Interaktives Video

Das interaktive Video „Im Bett mit… John Cleese“ ist im Bild verlinkt und auf ZUM-Apps verfügbar. Der Input zum Workshop kann auch als PowerPoint-Präsentation heruntergeladen werden.

Gruppe 3: Branching Scenario

Basierend auf dem Wikipedia-Artikel zum Thema ‚Spielbuch‘ wurde ein adaptives Szenario entwickelt. Eine ausführlichere Beschreibung des Szenarios gibt es im Tool des Monats August von Felix Schöhnheit zum Nachlesen.

Nachhaltige Gestaltung von interaktiven Lerninhalten

Die Durchführung des Online-Workshops wurde maßgeblich erleichtert durch die Nutzung von zwei offen zur Verfügung stehenden Plattformen. Während die Website einstiegh5p.de einen niederschwelligen Einstieg in das Experimentieren mit H5P ohne Login ermöglicht, haben wir und einige Teilnehmer*innen auch die vom Zentrum für Unterrichtsmedien (ZUM) zur Verfügung gestellten ZUMApps genutzt. Gerne können Sie die oben angeführten Beispiele auch selbst als Vorlagen für das eigene Experimentieren nutzen. Einer der grossen Vortreile an H5P ist nicht zuletzt, dass die online verfügbaren Inhalte – im Gegensatz zu Flash-Inhalten und anderen Formaten – heruntergeladen und weiterbearbeitet werden können.

 

Dank dem offenen Datei-Format .h5p können H5P-Inhalte jederzeit heruntergeladen werden.

Durch das offene Datei-Format können diese Inhalte ohne Weiteres von der einen Plattform auf die andere Plattform übertragen werden. Über die Funktion „reuse“, die sich unter (fast) jedem H5P-Element befindet, können diese Lerninhalte im .h5p-Format heruntergeladen werden. Falls man diese Inhalte weiterbearbeiten möchte braucht man beim Erstellen eines neuen H5P-Elements auch nichts anderes zu tun als „Inhalte hochladen“ auszuwählen und das entsprechende File hochzuladen. Aus diesem Grund haben wir auch die Inhalte, die von den Teilnehmer*innen auf einstiegh5p.de erstellt und nach 12 Stunden gelöscht wurden, heruntergeladen und Ihnen wiederum als .h5p-Files bereitgestellt. Diese können sie sich über den Link zur MLU-Cloud herunterladen und so im jeweiligen Nutzungskontext wieder importieren.

Eindrücke und Fazit

Der H5P-Workshop war ein voller Erfolg. Rund 40 Personen haben in 3 Gruppen zu Branching Scenario, Interactive Video und Mini-Games gearbeitet und gelernt. Besonders hat unser Team gefreut, dass neben den Student*innen aus dem Seminar auch viele Lehramtsstudierende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und einige externe Lehrpersonen dieses Workshop-Angebot genutzt haben. Gerade die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten des Tools in der Schule ist eine uns sehr erfreuende Rückmeldung zu unserem Angebot. Folgender Tweet der Workshop-Teilnehmerin Frau Schulz (@chri__stine) bringt die Möglichkeiten dieses Transfers am Beispiel des Fernunterrichts gut auf den Punkt:

Wir hoffen, dass der Workshop sich für viele andere Teilnehmer*innen genau so gut bereits in die Praxis übersetzen ließ oder in Zukunft übertragen lässt. Das Fazit in der Schlussdiskussion war jedoch auch unter den Teilnehmer*innen klar: H5P bietet sich als niederschwelliges Tool gut dafür an, den Unterricht mit einer vielfältigen Palette an spielerischen Interaktionsmöglichkeiten anreichern zu können. Allen Interessierten, die sich selber ein Bild davon verschaffen wollen, können wir einen Blick in die Aufzeichnungen und in die erarbeiteten Beispiele nur empfehlen.

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