Lehren und Lernen mit und über Medien – Medienbildung als Querschnittsaufgabe
Dass das Thema Digitalisierung und eine entsprechend ausgerichtete Medienbildung wichtiger und dringender denn je sind, zeigt nicht zuletzt die gegenwärtige Situation an Schulen und Hochschulen. Damit Lehrkräfte wissenskundig und versiert mit digitalen Medien umgehen und sie didaktisch sinnvoll in ihrem Unterricht einsetzen können, braucht es eine entsprechend gestaltete Ausbildung – bereits ab der ersten Phase der Lehrer*innenbildung.
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat auf diesen Bedarf reagiert und bietet seit dem Sommersemester 2020 für alle angehenden Lehrkräfte ein umfassendes Lehrangebot zum Lehren und Lernen mit und über digitale(n) Medien an – den Ergänzungsstudiengang ‚Medienbildung‘. Studierende können sich für dieses zusätzliche Angebot bewerben und als weiteres Fach zu ihren übrigen Studienfächern belegen. Über einen Zeitraum von vier Semestern werden Inhalte aus den Disziplinen Informatik, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Informationsdidaktik sowie Rechts- und Erziehungswissenschaft vertieft.
Vertiefung im Bereich Medienwissenschaft, Informatik und Medienpädagogik
Im Wintersemester 2020/2021 wird das Ergänzungsfach nun in die zweite Runde gehen. Welche Module und Inhalte dann studiert werden können, soll hier näher dargestellt werden:
Dieses Modul untersucht aus medienwissenschaftlicher Perspektive Medienprodukte als absichtsvoll gestaltete Einheit von Inhalt und Form. Dabei werden nicht nur der Stellenwert von Medien im Zusammenhang mit den Themen Erziehung und Bildung erörtert, sondern auch gestalterische Mittel von Medienangeboten analysiert sowie ein Grundverständnis ästhetischer und dramaturgischer Aspekte digitaler Medien entwickelt. Gegenstände der Lehr-Lerneinheit sind u.a. Instrumente und Analysemethoden zur Erschließung und Bewertung von Medienangeboten, Spezifika von Film und Fernsehen sowie zeitgemäße Konzepte der Film- und Fernsehanalyse, medienkundliche Leitkonzepte (Pluralität, Diskursivität, Kritik u.Ä.) und ihre Perspektive für die Vermittlung von Medienkompetenz im Zusammenhang von Schule und Unterricht.
Das Modul wird für Studierende des ersten Studiensemesters empfohlen, kann aber auch von Studierenden des zweiten Semesters belegt werden.
Das Lehrangebot besteht aus einer Vorlesung (2 SWS) zur Film- und Fernsehanalyse sowie einem dazugehörigen Seminar (2 SWS), welches in Kooperation mit dem Institut für Musik stattfindet.
Die konkreten Veranstaltungen inklusive der Angaben zu Terminen, Inhalten und Veranstaltungsort sind vor Beginn der Vorlesungszeit bei Stud.IP unter dem Institut für Musik-, Medien- und Sprechwissenschaft auffindbar.
In dieser Lehr-Lerneinheit erhalten die Studierenden einen ersten Einblick in die Aufgaben, Methoden und Arbeitsbereiche der Informatik. Dabei können sie zwischen drei grundlegenden Angeboten wählen:
- Einführung in die Informatik
Dieser Schwerpunkt vermittelt Grundlagen des algorithmischen Entwurfs, der Informationsdarstellung im Rechner, der Aussagenlogik und Schaltalgebra, zum Aufbau eines Prozessors und Maschinen- und Assemblerbefehlen sowie zu Sortier-Verfahren.
- Einführung in Datenbanken und das WWW
Hier werden grundlegende Kenntnisse zu Datenbank-Managementsystemen, relationalen Datenbanken, Basistechnologien des WWW und ein erstes Verständnis von Suchmaschinen und ihren Funktionsweisen vermittelt.
- Einführung in die Programmierung
Dieses Angebot vermittelt Grundlagen in einer Programmiersprache und die Fähigkeit, selbständig einfache Programme entwickeln zu können.
Das Modul wird für Studierende des zweiten Studiensemesters empfohlen.
Das Lehrangebot besteht aus einer Vorlesung (2 SWS) des jeweils gewählten Schwerpunktes sowie einer sich daran anschließenden Übung (2 SWS).
Die konkreten Angaben zu Terminen, Inhalten und Veranstaltungsort sind vor Beginn der Vorlesungszeit bei Stud.IP unter dem Institut für Informatik auffindbar.
Mit Hilfe des Moduls sollen Studierende medienpädagogisch befähigt werden, Menschheitsgeschichte als Mediengeschichte zu begreifen und deren sozialisierende und kulturell prägende Wirkung zu erkennen. Im weiteren Verlauf sollen sie ein fundiertes Verständnis aktueller Mediensysteme und deren Nutzung durch Kinder und Jugendliche erwerben und ihr eigenes Mediennutzungsverhalten kritisch reflektieren können. Gegenstände des Moduls sind u.a. Sozialisationstheorien und Gesellschaftstheoreme, die Bedeutung von Medien(-formaten) und digitalen Kommunikationsformen im Alltag sowie bei lokaler und globaler Kommunikation (soziale Netzwerke, lokale Medien, Blogs etc.) von Kindern und Jugendlichen.
Das Modul wird für Studierende des ersten Studiensemesters empfohlen, kann aber auch von Studierenden des zweiten Semesters belegt werden.
Das Lehrangebot besteht aus einem Seminar (2 SWS). Alternativ kann auch das Modul ‚Medienrecht‘ belegt werden, welches für das zweite Studiensemester empfohlen wird, jedoch nur im Sommersemester studiert werden kann.
Die konkreten Angaben zu Terminen, Inhalten und Veranstaltungsort sind vor Beginn der Vorlesungszeit bei Stud.IP unter dem Institut für Pädagogik auffindbar.
Hinweise zum Studium, Studienbeginn und zur Bewerbung
Angehende Lehrkräfte der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg können sich noch bis zum 20. August 2020 für den Ergänzungsstudiengang ‚Medienbildung‘ bewerben. Das Studium kann nach erfolgreicher Zulassung zum Wintersemester 2020/2021 aufgenommen werden; weitere Informationen und Hinweise zum Studium, Studienbeginn und zur Bewerbung finden Sie auf folgenden Webseiten und Kanälen:
https://studienangebot.uni-halle.de/medienbildung-lehramt-35
https://immaamt.verwaltung.uni-halle.de/bewerbung/