Leitung: Dr. Gunhild Berg
Social Media sind in der individuellen ebenso wie in der literarischen Sozialisation junger Menschen nicht wegzudenken. Das Seminar stellt daher Social Media als Erzählgegenstand und -medien ins Zentrum – verbunden mit dem Ziel, Szenarien zum Einsatz von sozialen Netzwerken im Literaturunterricht zu entwerfen.
Denn junge Prosumenten üben in sozialen Netzwerken nicht nur diverse Rollen und Narrative der Selbstinszenierung an den Grenzen zur Fiktion usw., sondern auch kreatives Schreiben. Hier lesen und liken sie, und sie kreieren selbst künstlerische und autobiographische Texte (digital story telling), Fotostorys, Memes als Bild-Text-Collagen, umfangreiche Fan-Fiction, tweet-weise Fortsetzungsromane u.v.a.m., die konsumiert, kommentiert und (re-)produziert werden. – Im Seminar analysieren die Teilnehmenden solche Formate der Internet-Literatur kritisch und entwerfen Einsatzmöglichkeiten für den Literaturunterricht, die diese Lust von Schülerinnen und Schülern am Erzählen mit Texten und Bildern in Sozialen Netzwerken didaktisch nutzen. Zum Beispiel können Lernende digital gemeinsam Geschichten weiterschreiben, Figurenkonstellationen, -charakteristiken und Erzählstränge erarbeiten oder Handlungsalternativen entwickeln.
Das Seminar verfolgt diese Fragen: Wie stellen literarische, unterrichtstaugliche Erzählungen das Social Web dar? Welche Literatur entsteht in sozialen Netzwerken? Wie können Social Media zum kollaborativen Austausch über Literatur im Unterricht methodisch eingesetzt werden? Wie kann Literatur mithilfe sozialer Netzwerke im Deutschunterricht vermittelt werden?
Dazu analysieren die Studierenden im Seminar exemplarische Literatur aus dem Social Web, arbeiten mit Dave Eggers „Der Circle“ und orientieren sich für ihre literaturdidaktischen Entwürfe an der Lektüreempfehlungsliste.