An Goethe und Schiller kommt der Deutschunterricht nicht vorbei. Auch im Abitur 2020 ist Goethes „Faust I“ wieder Thema. Aber wie können die ‚Klassiker‘ heute noch unterrichtet werden? Wie können Goethes und Schillers Werke alternativ zur Textfassung etwa in Form von Comics, Bilderbüchern, Hörspielen, Theater, Rap oder (Trick-)Filmen im Schulunterricht behandelt werden? Das Seminar wird diese Fragen theoretisch und praktisch verfolgen
Dazu werden zuerst Prinzipien und lehrplantaugliche Entwürfe eines handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts besprochen und geübt, indem die Teilnehmenden eigene kurze Adaptionen zu einem selbstgewählten Auszug aus einem Goethe- oder Schiller-Text erstellen. Multimediale audiovisuelle und multimodale Produktionen der Studierenden werden dabei medientechnisch vom Projekt [D-3] unterstützt.
Analysiert wird dann im Seminar, wie diese und andere Adaptionen im Vergleich mit den Originaltexten wirken. Analysefragen sind: Wie lesen wir Texte? Und was passiert mit unserer Rezeption und unserer Interpretation eines Textes, wenn wir ihn nicht als Buch, sondern als Bild, Audio, Video usw. wahrnehmen? Im Seminar erproben wir, wie Medienmix und Modalitätswechsel die Wahrnehmung und unser Verständnis von Klassiker-Texten verändern. Ziel ist es, daraus Ableitungen aufzuzeigen, wie der Deutschunterricht angestaubte, sperrige literarische Texte zeitgemäß und inklusiv vermitteln kann.
(Bildquelle: [D-3]. Lizenz: CC BY-SA 4.0)