Blackout Poetry – Methodenspicker

Kurzbeschreibung

Blackout Poetry fördert das Kreieren, aber auch das Analysieren von (nicht nur literarischen) Texten. Anstatt einen Schreibprozess mit einem weißen Blatt Papier zu beginnen, dient eine gedruckte Einzel- oder Doppelseite aus einem Buch, einer Zeitung oder ein Screenshot als Grundlage. Diese Seite wird so geschwärzt, z. B. mit einem deckenden Stift oder Permanent Marker, dass nur einige einzelne Worte oder Wortverbände sichtbar bleiben. So markieren Lernende diejenigen Worte eines Textes, die sie für besonders sinnrelevant halten; die übrigen überzeichnen sie. Die verbliebenen Worte verleihen dem Ursprungstext einen neuen Sinn, durch den Lernenden zugewiesenen Sinn.
Blackout Poetry erlaubt so eine handlungs- und produktionsorientierte Textanalyse und -interpretation und kann darüber hinaus kreativ umgesetzt werden. Denn durch die Überarbeitungen entsteht nicht nur ein neuer Text aus den sichtbar verbleibenden Textteilen, sondern ein neues Layout der gesamten Seite. Über bloße Durchstreichungen hinaus können die Einfärbungen so gestaltet werden, dass sie künstlerisch zur individuell herausgearbeiteten Aussage oder Stimmung des Texts passen.

Ziele

  • Textverständnis
  • kreative Textinterpretation und -produktion
  • handlungs- und produktionsorientierte Textanalyse

Zielgruppen

  • Einzelarbeit in Schulklassen
    ab Klasse 6
  • Studierende, besonders in den Philologien und ihren Didaktiken

Vorbereitung

technische Kenntnisse

Nachbereitung

Durchführung

Umsetzung

Die Lehrkraft wählt einen Print-Text (z.B. eine Ganzschrift), einen Textausschnitt oder einen Screenshot zur Bearbeitung aus. Diejenige Seite, die die Lernenden bearbeiten, legt entweder die Lehrkraft fest oder sie überlässt im Falle eines mehrseitigen Buchs oder Mediums den Lernenden die Wahl der sie am meisten ‚ansprechenden‘ Seite. Die gewählte (Doppel-)Seite muss als Scan oder als Papierkopie allen Bearbeitenden vorliegen. Zur Erklärung der Methode im Präsenzunterricht ist es hilfreich, Werke der Blackout Poetry exemplarisch zu zeigen (siehe unten: Linksammlung).
Die Lernenden setzen sich in Einzelarbeit intensiv mit dem Text auseinander. Die Bearbeitung der Seite erfolgt dann mithilfe eines Grafikprogramms oder bei einer Printkopie mit Zeichenutensilien. Abschließend können die Lernenden ihre Werke als Gesprächsanlass für den weiteren Unterricht nutzen, indem sie sie in der Gruppe erklären oder kommentieren.

(Bildquelle: "Blackout Poetry" von [D-3], Hannah Schwaß. Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Kompetenzen

  • medientechnische Kompetenzen: digitale Medienprodukte gestalten
  • pragmatische Kompetenz: Sprachregister bewusst nutzen
  • digitale Medienkompetenz: sensibel auf Medienwelten und Medienthemen reagieren

Tools

  • Gimp: Open Source-Software zur Bildbearbeitung
  • Blackout Bard: Grafikbearbeitungs-programm aus dem Google Play Store
  • Paint 3D: Windows-Standardgrafik-programm

Weitere Informationen