Sommersemester 2018

Flexible Räume für didaktische Vielfalt

Leitung: Dr. Jörg Wagner

[D-3] betreut durch: René Barth, M.A.

empfohlen für das 5. Fachsemester

Seminarleistung: Hausarbeit

Lernziele:

  • Die Student*innen erlangen Kenntnisse über die historische Entwicklung von Lehrräumen.
  • Die Student*innen lernen die didaktische Bedeutung von Lehr-Lernumgebungen kennen.
  • Die Student*innen lernen Grundlagen der empirischen Sozialforschung und speziell der Fragebogenerstellung kennen.
  • Die Student*innen eignen sich Kenntnisse über aktuelle Möglichkeiten analoger wie digitaltechnischer Raumausstattung an und nutzen diese Kenntnisse für einen Abgleich von Bedarfen und Mängeln in Bezug auf vorhandene Lehr-Lernräume.
  • Die Student*innen erwerben Kenntnisse über die Textsorte Konzeptpapier und wenden diese im Rahmen ihrer Forschungsarbeit selbstständig an.

Kompetenzen:

  • Informationskompetenz
    • organisatorisch
      • Informationen recherchieren
      • Methoden des Projektmanagements einsetzen
    • kritisch
      • Informationen selektieren und bewerten
  • Sprachhandlungskompetenz
    • pragmatisch
      • Kommunikation der Verwaltung (Curricula, Bildungsstandards, Strategiepapiere) verstehen und verwenden
      • mit digitalen Medien und in digitalen (Kollaborations-) Räumen kommunizieren
  • Mediale Kompetenz
    • technisch
      • (digitale) Medienprodukte gestalten
      • Apps, digitale Medien und Endgeräte zur Zusammenarbeit im Schulkontext gebrauchen

Beschreibung:

Im Multimedia-Leitbild der MLU Halle-Wittenberg bekennt sich die Universität “[…] zu einer modernen technischen Infrastruktur als Voraussetzung für den Einsatz moderner Lehre.” Mit Blick auf die dominierende Einrichtungsart von Seminarräumen ist jedoch mangelnde Flexibilität zu beklagen, sowohl hinsichtlich der Möblierung als auch in Bezug auf die technische Ausstattung. Die Räume sind oft nur zweckmäßig ausgestattet und zwingen zu frontalen Seminarformen. Auch bei der Konzeption des 2015 eröffneten Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums wurden diesbezüglich Möglichkeiten ungenutzt gelassen. Lediglich ein kaum genutzter Computerpool, der sich aufgrund seiner festen Arbeitsplätze als ebenso unflexibel wie technisch überholt erweist, steht Lehrenden wie Lernenden am neuen Campus zur Verfügung. Dabei würde vor allem die Lehrer*innenbildung von einer Lehr-Lernumgebung profitieren, welche eine Vielfalt an didaktischen Settings ermöglicht – sowohl technisch als auch aufgrund anpassbaren Mobiliars. Aus diesem Anlass fand im Sommersemester 2018 ein Seminar statt, in dessen Rahmen gemeinsam mit Lehramtsstudent*innen ein Konzept zur Umgestaltung dieses Computerpools in eine Active Learning Environment entwickelt wurde.

Aufgabe der Student*innen war es, fachdidaktische Kenntnisse zu Raumausstattung und pädagogischer Architektur zielorientiert zu erweitern. Die Ergebnisse sollten abschließend in ein kollaborativ erstelltes Konzeptpapier zur Umnutzung des Computerpools überführt werden. Das Seminarkonzept orientiert sich somit stark am Prinzip des Service Learning, welches kognitives Lernen mit einem praktischen Nutzen für gemeinnützige bzw. zivilgesellschaftliche Organisationen oder aber Individuen mit besonderen Bedarfen verbindet.

Da die Arbeit nach einer kurzen Inputphase zu Beginn des Semesters kollaborativ in Kleingruppen stattfand, forderte und förderte das Seminar Fertigkeiten der Gruppenkommunikation sowie Kompetenzen des Zeit- und Projektmanagements.
Die bzw. der Seminarleiter*in übernahm dabei die Rolle einer Lernbegleitung: Statt primäre Inputquelle zu sein und anweisende Funktion inne zu haben, koordinierte sie bzw. er unterstützend den Arbeitsprozess, informierte kontinuierlich über den aktuellen Stand im Projekt sowie über die notwendigen Arbeitsschritte zum Erreichen des Projektziels. Dem hohen Maß an Eigenverantwortlichkeit entsprechend, konnten die Student*innen große Teile ihrer Aufgaben unabhängig von vorgegebenen Präsenzzeiten erledigen. Sie organisierten sich innerhalb der Kleingruppen, indem sie Aufgaben selbstständig verteilten und ihren Fortschritt in einem gemeinsamen online-basierten Textdokument festhielten, auf das auch die bzw. der Seminarleiter*in Zugriff hatte. Neben wenigen verbindlichen Terminen, in welchen sich die Kleingruppen wechselseitig über ihre bisherigen Ergebnisse in Kenntnis setzten und diese gemeinsam reflektierten und diskutierten, standen ihnen zu bestimmten Zeiten auch die Räumlichkeiten des Instituts zur Verfügung. Auch die bzw. der Seminarleiter*in sowie [D-3] waren während dieser Arbeitsphasen jederzeit als Ansprechpartner verfügbar.

Zugehörige Sitzungen:

Flexible Räume

1:

Einführung in das Thema Lehr-Lernräume, Organisatorisches

Flexible Räume

2:

Besuch des Schulmuseums Leipzig

Flexible Räume

3:

Auswertung des Besuchs im Schulmuseum, Reflexion der Lektüre und Einführung in Methoden der empirischen Sozialforschung

Flexible Räume

4:

Erstellung des Erhebungsinstruments

Flexible Räume

5:

Selbststudium (Durchführung der Erhebung inkl. Pretest)

Flexible Räume

7:

Auswertung der Umfrageergebnisse, Ableitung konkreter Aufgaben

Flexible Räume

8:

Selbststudium (Recherche, Lektüre, Ideensammlung)

Flexible Räume

10:

Eigenverantwortliche Arbeit am Konzeptpapier